Bahn frei! Kartoffelbrei! So hallten die Rufe der Kinder über die Schlittenbahn, wenn der langersehnte Schnee endlich zum Schlitten fahren ausreichte. Dann wurde der Schlitten aus dem Keller geholt und die Kinder zogen los. Während die Uffhauser Kinder traditionell über die Streuobstwiesen in der Häge rodelten, vergnügten sich die Wendlinger Kinder im Gewann Grund oder sausten den Bahndamm runter über die Wendlinger Straße in den sogenannten Hallengarten. Auch wenn es früher mehr Tage mit Schnee gab, war die Höhenlage von St. Georgen nicht schneesicher. Wenn der Schnee hier nicht ausreichte, musste man einen längeren Weg in Kauf nehmen und den Schlitten bis zu den Wiesen beim unteren Schönberger Hof hoch ziehen. Dabei wurden kleinere Kinder auch schon mal von Erwachsenen begleitet.
Sonst war Schlitten fahren Kindersache, die Älteren nahmen die Kleinen mit, die Regeln auf der Schlittenbahn waren schnell gelernt: am Rand aufsteigen, in der Mitte runter sausen. Die ganz Wagemutigen bildeten Ketten aus mehreren Schlitten und so manche Abfahrt endete im Graben, gelegentlich auch an einem Baum.
Auf dem Foto von 1966 werden Beate, Peter und Silvia Hodapp von ihrem Cousin Hubert
Pfister durch die Weinbergstraße gezogen. Es lag Schnee bis vor die Haustür.
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