Genau 60 Jahre sind seit Aufnahme dieses Bildes vergangen: 1.1.63 ist auf der Rückseite vermerkt. Der Fotograf wollte wohl seinen winterlich verschneiten Garten im Grund ablichten, doch der Blick wird durch die Reihen von Obstbäumen links und Beerensträuchern rechts direkt auf die Reste des früheren Bergwerks geführt.

Der „Grund“ ist das Gewann im Taleinschnitt zwischen den Uffhauser Berg und Wendlinger Berg genannten Rebbergen am Schönberg. Die Gärten sind heute noch da, aber die beiden Verladebunker im Hintergrund sind längst verschwunden. Diese Reste der nur etwa 7 Jahre währenden Bergwerksgeschichte prägten noch bis zur Sprengung im Jahr 1980 die „Skyline“ von St. Georgen. Zwei mächtige Erzverladetürme ragten in den Himmel. Gut zu erkennen ist hier der linke von beiden. Nur wenige Abbildungen gibt es, auf denen auch noch, wie hier, Reste der Seilbahn zu sehen sind, die das Erz aus Ebringen zum Verladen beim Bahnhof St. Georgen beförderte: Vom Stahlmast sieht man die direkte Verbindung zum Verladebunker.  Die kurze Ära der Erzförderung in St. Georgen von 1938 bis 1945 hat manche Spuren im Ortsbild und im Wald hinterlassen, die mittlerweile von den meisten St. Georgener Bürgern nicht mehr als solche erkannt werden.

Haben auch Sie Fotos oder andere Dokumente aus der Vergangenheit von St. Georgen, die Sie uns – auch leihweise – zur Verfügung stellen können, dann wenden Sie sich an Martina Kiefer, Tel. 471410 oder martina.kiefer@frstg.de