Der Bürgerverein (BV) lud zu seiner Jahreshauptversammlung coronabedingt verspätet am 13. Mai 2022 ein. Dieser Termin ist Mai war nur deshalb möglich, weil St. Georgener Weintage coronabedingt abgesagt wurden. Die Vereinsgemeinschaft der an den Weintagen beteiligten Vereinen hatte das in ihrer Sitzung im März 2022 beschlossen.
Martin Maier, 1. Vorsitzender des Vereins, begann den Abend mit der Begrüßung der Anwesenden und seiner Einführung. Neben den Vorständen und VertreterInnen der St. Georgener Vereine und Institutionen hieß er die Ehrenvorsitzenden des Vereins Georg Koch und Herbert Bucher willkommen, ebenso wie die Ehrenmitglieder Dr. Achim Hehne, Ewald Lohrer, Uto R. Bonde und Egon Vögele. Ein herzliches Willkommen war an die St. Georgener Stadträtin Renate Buchen von der SPD gerichtet, mit Frau Beule war auch die Badische Zeitung vertreten.
Es wurde zunächst der verstorbenen Mitglieder des Bürgervereins gedacht.
Die aktuelle Tagesordnung wurde genehmigt. Das Protokoll der letzten Mitgliederversammlung vom 05.11.2021 lag vor und konnte eingesehen werden.
Im Bericht des Vorstandes wurde ein Thema angesprochen, das viel Aufmerksamkeit erregte.
Es geht um die Zukunft der St. Georgener Weintage, die schon zum dritten Mal in Folge wegen Corona nicht stattfanden. Unklar ist, wie die Weintage der Zukunft überhaupt aussehen werden. Die bauliche Struktur in Wendlingen ändert sich, und im Zuge dieser Nachverdichtungen im Ortskern werden sich auch die Weintage wandeln. Die Bereitschaft der VereinsmitgliederInnen zur ehrenamtlichen Hilfe bei den Weintagen lässt stark nach, obwohl die Weintage immer dazu beitragen, die monetäre Situation der Vereine zu verbessern. Eine Demonstration zum Erhalt des Kulturgutes St. Georgener Weintage machte die Dringlichkeit des Anliegens im Ort deutlich, denn die Auflagen der Stadt Freiburg wurden trotz zweijähriger Pandemie nicht verringert. Die Vereine können diese Maßnahmen bei ihren Veranstaltungen nicht mittragen.
Es wird einen „runden Tisch“ mit der Stadtverwaltung, dem AFÖ und Bürgermeister Stefan Breiter geben, bei dem die Vereinsgemeinschaft die künftige Unterstützung der Stadt Freiburg pro Weintage besprechen werden.
Die Verbesserung der Mobilität in St. Georgen steht auf der Agenda des Bürgervereins an oberster Stelle. Eine Stadtbahn für St. Georgen ist das Ziel und hier wurde seitens der Stadt die Machbarkeitsstudie zugesagt. Im Januar wurde dem Vorstand bekannt, dass die Studie noch nicht einmal in Auftrag gegeben wurde.
Das aktuell größte Sorgenkind ist der Umbau der Stube. Hier wurde dem BV mehrfach ein Eröffnungstermin genannt, der geändert wurde und nach wie nicht feststeht. Wir hoffen sehr auf eine Eröffnungsfeier in diesem Sommer.
Auch mit der Erweiterung der Kleingartenanlage Moosacker wurde angefangen. Die Anerkennung und das Miteinbeziehen der Vorschläge ehrenamtlicher Arbeit wird im Verein viel diskutiert. Gerade beim Umbau des Moosacker-Geländes musste der BV erfahren, wie wenig mit intensivem Engagement erreicht werden kann. Konkrete Vorschläge bei der Veränderung des Geländes wurden schlussendlich weder in die Planung noch in die Ausführung mit einbezogen.
Das Thema wurde bei dem Quartalsgespräch des BV mit den für St. Georgen zuständigen Gemeinderatsmitgliedern*Innen angesprochen. Der intensive Austausch mit den Politikern stand unter dem Motto: „Ehrenamt – Sinn oder Unsinn?“
Die VertreterInnen des Gemeinderates waren überrascht. Wie sehr den Ehrenamtlichen dieses Thema unter den Nägeln brennt, sieht man an der großen Resonanz. Denn der Wunsch nach anerkennendem Miteinbeziehen ehrenamtlicher Arbeit und Überlegungen kommt auch aus anderen Bürgervereinen und den Ortschaftsräten der Umlandgemeinden. Mit Spannung wird das Thema weiterverfolgt.
Positiv ist zu erwähnen, dass nach vielen Jahren mit dem Umbau des Uffhauser Platzes endlich begonnen wurde.
Der beliebte Adventsmarkt am Winzerhaus konnte im November mit einem gut funktionierenden Hygienekonzept veranstaltet werden. Nach langer Zeit war es das erste Fest des BV im Freien. Ein Danke wurde dem Team Adventsmarkt um Dr. Gisela Sigrist und Lothar Maier für die gute Vorbereitung und Durchführung ausgesprochen.
Den Neujahrsempfang in der Festhalle mussten absagt werden.
Das Maibaumstellen und der anschließende Hock beim Weingut Faber konnte stattfinden. Bei schönem Wetter dominierte die Freude, sich treffen zu können. Danke an das Maibaum-Team um Klaus-Peter Temmes, an die Georgs Schalmeien für die Musik und an das neue Fest Team für den Maihock mit Katharina Ehret, Simone Maier und Kurt Schweizer.
Am 9. Mai war der offizielle Spatenstich für die weitere Nutzung des Malteserreiter-Geländes. Mit dabei ist der Beachverein, der Turnverein St. Georgen mit Beach-Volleyball-Plätzen. Auf dem Areal wird eine Freisportfläche entstehen, sowie ein Bouleplatz des Bürgervereins zur öffentlichen Nutzung. Dieser soll dieses Jahr noch fertiggestellt werden, so dass in 2023 dort noch eine mehr oder minder ruhige Kugel geschoben oder geworfen werden kann.
Im September 2022 soll die Ausstellung der AG Geschichte zum Thema „St. Georgen in der Weimarer Zeit“ stattfinden, die hoffentlich in der Stube stattfinden wird.
Der Dank des Vorsitzenden galt dem gesamten Vorstandsteam für die gute Zusammenarbeit. Bei unterschiedlichen Ansichten in politischen Bereichen steht die Suche nach einem Konsens im Vordergrund, auf einem guten Weg für St. Georgen.
Die Neuzugänge im Bürgerverein bereichern die Vorstandsarbeit sehr und bringen frische Impulse in die Arbeitsgemeinschaften. Für Martin Maier stellen sie den Schnittpunkt zwischen den Generationen und das Sprachrohr zu den jungen Menschen und Familien in St. Georgen.
Berichte aus den Arbeitsgemeinschaften (AG)
Dr. Stephan Sigrist Leiter der AG Bebauung & Mobilität
- Erweiterung der KGA Moosacker: Der erste Bauabschnitt ist abgeschlossen, die Anregungen des BV fanden dabei keine Berücksichtigung.
- Uffhauser Platz: Besprechungen vor Ort und im Rathaus. Jetzt wurde vor wenigen Tagen mit den Baumaßnahmen begonnen
- Sportpark Süd. Auf dem Malteserreitergelände entsteht ein Gemeinschaftsprojekt mit Beachverein, Turn- und Bürgerverein. Am 09.05.Spatenstich durch BM Breiter und Beachverein.
- Stadtbahn St Georgen: Bislang wurde noch keine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Weiteres Vorgehen mit BM Haag.
- Spielplatz in Wendlingen. Zweites Beteiligungstreffen vor Ort am 19.05.2022
- Basler Landstraße jetzt komplett als 30 Zone
- Sanierung der Bahnbrücken
- Neue Projekte: Umbau des Autohauses auf der Haid und Umbau Obi Gelände
Peter Lenz (AG Bebauung & Mobilität, Projektteam Stube)
- Umbau Stubenareal:
Der BV und das Projektteam Stube bemüht sich um eine Abstimmung mit der Stadt und den Vereinen. Es gibt noch keinen Termin oder Zusage für die Eröffnung. Die Vereine haben sich in der schwierigen Verteilung der Räume verständigt, deren Zuweisung sich geändert hat. Sie können aber bislang keine notwendige Vermessungen vorzunehmen für die spätere Möblierung. Für das BV-Büro und Bücherstube, jetzt noch im Treppenaufgang der Geschäftsstelle, müssen Regale
bestellt werden. Nach dem Quartalsgespräch mit den GemeinderatsmitgliederInnen wurde eine interfraktionelle Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt. Mögliche Eröffnung zu Beginn der Sommerpause.
Martina Kiefer (AG Geschichte)
- Monatliche Veröffentlichung des „Fundstück des Monats“. Sehr beliebte Reihe, die einige Rückmeldungen aus der Bevölkerung erhält.
- Gespräche und Interviews mit BürgerInnen, persönlich, telefonisch oder per E-Mail.
- Vorbereitung der nächsten Ausstellung des BV. Thema. „Aufbruch in die Moderne? St. Georgen in der Weimarer Zeit“. Vorgesehener Termin: 20.September – 3. Oktober. Ort: Stubensaal.
Ein Zuschuss der Stadt ist bewilligt.
Simon Rank (Arbeitsgruppe Mitglieder)
- Trotz den Corona Einschränkungen konnte der BV einen Zuwachs von 13 Mitgliedern verzeichnen. Nach Abgängen beträgt die Mitgliederzahl: 747
- Einladung für die Neumitglieder des letzten Jahres am 24.März 22, die sich mit Mitgliedern des Gesamtvorstand-im Weingut Paradies in gemütlicher Runde über St. Georgener Themen sowie den Bürgerverein betreffend auszutauschen.
- Planung für :2022: „Geschichtstouren, „ um etwas zu der Geschichte St. Georgen zu erfahren, sowie „Einkaufstouren“, um mehr über die teilweise doch etwas versteckten Einkaufsmöglichkeiten zu erfahren. Offen für alle.
Klaus-Peter Temmes (AG Ortsbild und Schönberg)
- Gute Zusammenarbeit mit der Stadt (GuT) im Sinne der Traditionserhaltung. Die Graffitis am Panoramatisch (Schönberg) wurde von der Stadt entfernt.
- Die AG steht in Kontakt mit den Winzern, die über Weinlehrpfad, die Wegeerhaltung- und Instandsetzung informieren.
- Konflikte und Gefahrenpotential zwischen den Winzern (Arbeitsplatz Schönberg) und den Mountainbikern und E-Bikern (Naherholungsgebiet, Freizeitgelände, Rennstrecke Schönberg) nimmt zu. Für Traktoren sind schnelle Bikes, die zwischen den Reben rasen, weder einsehbar noch akzeptabel. Gegenseitige Rücksichtnahme wird gefordert.
- Großes Problem: Vermüllung des Schönbergs
Oktober 21: Abräumaktion des Blumenschmuckes und Versorgung der Pflanzkästen
November 21: Organisation von zwei Weihnachtsbäumen und Aufstellung, Schmückung des Baumes mit Lichterketten vor der Kapelle Peter und Paul für die Adventszeit.
- Februar 22: Obstbaumschnitt auf der JuKs-Wiese zusammen mit GuT „Freiburg packt an“
März/April 22: Vorbereitung und Ausführen Maibaumstellen
Andrea Engler (AG Öffentlichkeitsarbeit)
- Alle Aktivitäten des Bürgervereins, der Arbeitsgemeinschaften oder andere Themen, die St. Georgen betreffen, von der AG gesammelt oder zusammengestellt. Eigene Beiträge und Fotodokumentationen, werden verfasst.
- Schwerpunkte: Außendarstellung des BV, Wiedererkennen der Veranstaltungen des BV.
- Vereinheitlichung der Kommunikationswege. Neue Emailadressen für alle Vorstandmitglieder. Neue Adresse der HP: frstg.de
- Neugestaltung der BV Homepage.
Entwicklung und Veränderung des Erscheinungsbildes.
- Diskussion um die Zukunft der Vereinsinformationen. Ausbau der Social Media: BV – Facebookseite, Einstieg bei instagramm, Bewahrung der Printmöglichkeit im St. Georgener Boten.
Der Ehrenvorsitzend Georg Koch ist seit 70 Jahren Mitglied im Bürgerverein St. Georgen. Er trat 1952 mit 19 Jahren in den Verein ein und wird mit einer Urkunde geehrt.
Kassenwart Thomas Beyer legte ausführlich die Finanzen des Vereins dar. Der BV hatte auch in 2021/ 22 gut gewirtschaftet. Allerdings kommen zukünftige Ausgaben wegen Investitionen auf den BV zu, für die Einrichtung des BV Büros in der Stube, Regale für die Bücherstube und für den Bouleplatz. Der Verein, so Thomas Beyer, ist gut darauf vorbereitet. Der Bericht des Kassenwartes kann eingesehen werden.
Von den Kassenprüfern war Ewald Lohrer anwesend, Theo Herold war entschuldigte. Die Buchführung wurde als vorbildlich bezeichnet. Die Entlastung wurde empfohlen, die Abstimmung erfolgte positiv und einstimmig. Entlastung für den Vorstand wurde von Georg Koch erbeten. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet.
Die geplanten Vorhaben und Investitionen möchte der BV gerne umsetzen, so Martin Maier.
Mi dem Wirtschaftsplan für das kommende Jahr stößt der Verein an seine finanziellen Grenzen. Um weiterhin ein finanzielles Polster für die Zukunft und für kommende Projekte zu haben möchten der BV gerne die Mitgliedsbeiträge anpassen.
Die Vorstandschaft hat in ihrer letzten Gesamtvorstandssitzung einen Vorschlag zur Beitragserhöhung einstimmig beschlossen. Der Betrag wurde in den letzten 20 Jahren seit 01.01.2002: nicht erhöht.
Bisher jährlich: Einzelbeitrag von 10,– €, Partnerbeitrag von 12,– €
Geplante Anpassung ab 2023:
- Für Einzelmitglieder neu 15,– EUR
- die Partnermitgliedschaft neu 18,– EUR.
Über den Vorschlag des Gesamtvorstandes wurde abgestimmt mit einer Enthaltung beschlossen. Es gelten ab 2023 die verabschiedeten neuen Mitgliedsbeiträge. Die Anpassung betrifft nur jeweils den Mindestbeitrag.
Martin Maier bedankte sich bei allen für ihr Kommen und beschloss die Hauptversammlung des BV mit dem Wunsch einer schönen Frühlings- und Sommerzeit in St. Georgen.
A.E.