Erneuerungen am Panoramaplatz im Käppelespitz
Wenn man eine Umfrage machen würde, was der schönste Platz am und auf dem Schönberg ist, bekäme man vermutlich eine klare Antwort, der Aussichtsplatz am Käppelespitz. Er ist bei allen sehr beliebt und bietet einen phänomenalen Blick auf die Rheinebene, den Kaiserstuhl und auf die Stadt Freiburg mit ihren Vororten.
Dem Bürgerverein FR-St.Georgen liegt dieser kleine Platz inmitten der Reben sehr am Herzen. So ist es nicht verwunderlich, dass sich die Mitglieder der AG Schönberg und einige Winzer ehrenamtlich für die Erhaltung des Platzes einsetzen. Der Panoramaplatz liegt in der gefühlten Mitte des Schönberges und ist ein perfekter Ruhepunkt für Wanderer oder Jogger, die nach der sportlichen Anstrengung ein Päuschen brauchen. Auch Spaziergänger, Familien und Hundehalter trifft man dort, die auf der stark frequentierten Sitzbank den Blick in die Weite einfach nur genießen. Ein idyllisches Plätzchen!
Leider ist es aber so, dass das Problem der landschaftlichen Vermüllung auch hier angekommen ist. Das warme Wetter hat den nächtlichen Vandalismus im Rebberg geradezu angezogen. Einer der Brennpunkte ist der Panoramaplatz, wo Wanderer in Eigeninitiative Plastiktüten für den Müll an der Sitzbank anbrachten und den herumliegenden Abfall aufsammelten. Daraufhin hat die AG Schönberg des Bürgervereins reagiert und drei Mülleimer aufgestellt, um den Schönberg abfallfrei zu halten. Die Mülleimer werden in Eigenregie geleert und wurden am Bammerthüsle, am Ölebrünnele und eben am Käppelespitz installiert. Und tatsächlich könnte man sich vorstellen, dass auf dem Schönberg noch mehr, vielleicht wetterfeste verzinkte Abfallbehälter, aufgestellt werden könnten, wie es andere Weinbaugemeinden, z.B. das Städtchen Oberkirch in der Ortenau, schon machen. Aber bisher hat die Stadt Freiburg bisher hier leider keine Unterstützung signalisiert.
Der Panoramaplatz ist die höchstgelegene Station des Wein- und Geschichtslehrpfades, den der Bürgerverein unter Federführung von Achim Hehne in Zusammenarbeit mit der Winzergenossenschaft (Manfred Meier), dem Weingut Schlatthof (Frieder Hanser) und dem Weingut Faber errichtet hat. Der Weinlehrpfad informiert auf etwa 4km mit 26 Hinweistafeln über den Weinbau und die Geschichte St.Georgens. Um die Fortschritte der Rebenzüchtung anschaulich zu dokumentieren, stellte das staatliche Weinbauinstitut 50 Rebpflanzen zur Verfügung. Hierbei handelt es sich sowohl um Tafel- als auch um Keltertrauben, sogenannte interspezifische Rebsorten, pilzresistent und speziell gezüchtet vom Institut. Man kann sich über neue Rebsorten informieren und liest Namen wie „cabernet cortis“ oder „osella“. Im Frühjahr wurden die 10 Holzpfähle aller Rebsorten samt Namensschilder von Vandalen herausgerissen und verbrannt. Sebastian Faber, Rolf Vögele und Manfred Meier von der AG Schönberg haben jetzt die neuen Pfähle mit den Rebsortenschildern aus Metall aufgestellt und zur Sicherheit einbetoniert. Wie alle Schilder des Lehrpfades wurden sie von Pascal Rösch von der Firma Wiesbrock gefertigt. Von Manuel Schwehr von der Schlosserei Schwehr kamen die verzinkten Ständer für die Texttafeln. Finanziert wurden alle Anschaffungen von der Winzergenossenschaft Wolfenweiler, vom Weingut Faber durch eine Spende und vom Bürgerverein St.Georgen.
Der Schönberg wird von erholungssuchenden Menschen ebenso genutzt wie von denen, die im Rebberg arbeiten. Der Nutzen vermehrt sich in jeder Hinsicht um ein Vielfaches, wenn der gegenseitige Umgang miteinander ein respektvoller bleibt. Und deshalb würde man sich wünschen, dass der wunderschöne Panoramaplatz so perfekt und schön bliebe wie er sich jetzt darstellt! Beschreiben lässt sich der Platz in den Reben am Käppelespitz ganz schlecht… am besten, man spaziert selbst mal hoch, atmet die frische Luft und genießt den Ausblick!
© Alle Aufnahmen von A. E.